Ein neues Einsatzfahrzeug für die Reddelicher Feuerwehr

Auf einem Festakt am 10. September 2016 übergab der Feuerwehrverein der Gemeinde symbolisch den Schlüssel zu einem Mannschaftstransportwagen (MTW) für die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde.
Auf diesem Festakt wurden auch verdiente Kameradinnen und Kameraden ausgezeichnet.

Eingeladen zu diesem Festakt waren auch Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes, der Amtsfeuerwehr, der benachbarten Wehren sowie die Sponsoren des MTW. Warum Sponsoren? Wehrleiter Matthias Elmer und der Stellvertretende Wehrleiter René Flatow beschrieben in ihren Ansprachen anschaulich den Weg von der Idee vor drei Jahren bis zur feierlichen Übergabe des Fahrzeuges: Eigentlich schon immer fehlten der Feuerwehr Transportmöglichkeiten. Auch eigentlich schon immer sah die Gemeindevertretung sich außerstande einen Transporter zu beschaffen. Das führte dazu, dass Feuerwehrleute zu auswärtigen Wettkämpfen, Ausbildungen und Veranstaltungen mit privaten PKWs fuhren. Sogar zu Einsätzen ging es mit Privatfahrzeugen, wenn das einzige Löschfahrzeug der Wehr mit 6 Personen voll besetzt war. Dies wollte die neue Generation der Feuerwehrleute ändern und entwickelte die Idee, um Sponsorengelder für dieses Projekt zu werben und das Fahrzeug der Gemeinde als Dienstherr zu überlassen. Bei der Umsetzung dieser bestechend einfachen Idee galt es aber einen Weg voller Steine zu bewältigen.

Es dauerte letztlich drei Jahre, bis alle Steine aus dem Weg geräumt waren, um bei der Metapher zu bleiben. Der Dank für das Gelingen des Projektes gebührt in erster Linie den zahlreichen Sponsoren. Etwas über 8.000 € kamen durch Spenden zusammen. Größter Einzelspender war die OSPA mit einem Beitrag von 2.000 €. Aber auch die vielen Kleinspenden summierten sich letztlich zur Problemlösung.

Der Bürgermeister behielt den Fahrzeugschlüssel, den er zuvor vom Feuerwehrverein überreicht bekommen hatte, auch nicht lange für sich sondern übergab ihn dem Wehrleiter mit einigen Begleitworten:

(…)

Nun steht das Schmuckstück hier und hat bereits bewiesen welche Hilfe solch ein Mannschaftstransportwagen für die Alltagsarbeit der Wehr ist.

In der Gemeindevertretung hat mittlerweile ein Umdenken stattgefunden. Einen MTW sehen wir nicht als Luxus an, für den die vielen schönen Euros im Gemeindehaushalt viel zu schade sind. Brand- und Katastrophenschutz gehört bereits seit dem Mittelalter zu den kommunalen Kernaufgaben. Seit über Einhundert Jahren haben sich Freiwillige Feuerwehren als beste Lösung für diese Aufgabe bewährt. Das steht auch in Reddelich außer Frage. Die Freiwilligkeit hat aber auch Grenzen. Es ist den Ehrenamtlern nicht zuzumuten, auch noch ihre Ausrüstung von Zuhause mitzubringen. Diese muss die die Gemeinde schon vorhalten wenn wir Brand- und Katastrophenschutz auf hohem Niveau halten wollen. Wobei ich unter Ausrüstung nicht nur die Utensilien zur Brandbekämpfung, Bergung und Rettung sowie die persönliche Schutzausrüstung verstehe, auch die Infrastruktur und Transportmittel zähle ich dazu. Es mag Zeiten gegeben haben, in denen es ausreichte, mittels Pferdefuhrwerk oder Fahrrad zum Einsatzort zu gelangen. Diese Geräte gehören Heute jedoch ins Museum oder in die Chroniken.

Die Frage, wie attraktiv ein Ehrenamt ist, bei dem das Motto gilt: »Ihr könnt alles machen – es darf nur nichts kosten.«, haben wir für uns beantwortet und die Mittel zur Ausrüstung des Transporters zu einem Einsatzfahrzeug klaglos bereitgestellt. Für die Unterstellung wird es mittelfristig auch eine Lösung geben. Meines Wissens gibt es nicht viele Einsatzfahrzeuge im Amtsbereich, die unter freiem Himmel parken müssen. Auf diese Sonderstellung Reddelichs ist auch die Gemeindevertretung nicht besonders stolz. Da erfreut uns das Engagement der Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr schon eher.

Ich wünsche dem neuen Einsatzfahrzeug immer eine Handbreit Luft in den Reifen!

Im Anschluss nahm der Kreisbrandmeister Maik Tessin die Auszeichnung verdienstvoller Kameradinnen und Kameraden vor. Auch nutzten die Vertreter der benachbarten Wehren die Gelegenheit und beglückwünschten Ihre Reddelicher Kameraden nicht nur zu ihrem neuen Einsatzfahrzeug sondern auch zu 135 Jahren Freiwillige Feuerwehr Reddelich.

Viele Bilder zu der Veranstaltung hat die Feuerwehr auf ihrer Facebookseite eingestellt: Bilder auf Facebook