Bericht von der GV-Sitzung am 4. August 2014

Die Sitzung, zu der neben acht stimmberechtigten Gemeindevertretern (Herr Wunderlich hatte sich entschuldigt) Herr Theis und Frau Hedemann vom Amt Doberan-Land teilnahmen, begann sehr emotional. In der Einwohnerfragezeit schilderte Herr Adler aus Brodhagen, der mit zwei Anwohnern und Herrn Lehmann von der OZ als Gäste der Versammlung beiwohnten, die Folgen des Starkregens am 11. Juni dieses Jahres.

Die Brodhäger Anlieger des Bollhäger Fließes bekamen an diesem Tag eine Vorstellung davon, was große Wassermengen so anrichten können. Das sich sonst so gemächlich durch Brodhagen schlängelnde Bächlein schwoll plötzlich immer bedrohlicher an und überflutete tief liegende Wiesen und Gartenteile. Zum Glück handelte es sich um ein zeitlich begrenztes Ereignis. So schwoll das Wasser wieder ab, bevor es an Wohnhäusern Schaden anrichtete. Neben dem Bach wurden die Maisfelder zwischen Steffenshagen und Brodhagen zum Problem. Teile der Ackerkrume folgte, wie das Wasser, einfachen physikalischen Gesetzen und setzte sich Hangabwärts in Bewegung. Die benannten Naturgesetze haben weder vor Straßen und Wegen Respekt, noch vor Privateigentum an Grund und Boden. So füllte der Schlamm Teile der Verbindungsstraße zwischen Steffenshagen und Brodhagen, Gräben, Wiesen und Gärten.
Wie unsere Verwaltungsorgane mit dem Ereignis umgingen, habe ich bereits berichtet.

Es half aber alles nichts, wir hatten eine Tagesordnung abzuarbeiten und meisten Versammlungsteilnehmer wollten zum Morgengrauen doch lieber schon schlafen.

Um an dieser Stelle nicht missverstanden zu werden, Gäste sind auf den öffentlichen Versammlungen herzlich willkommen. Ihre Anwesenheit ist auch Garantie für eine ordentliche und allgemein verständliche Abarbeitung der Tagesordnung. Durch ihr Wissen, wie die Beschlüsse der Gemeindevertretung zustande gekommen sind, helfen sie der Verbreitung von Gerüchten, Verschwörungstheorien und Halbwahrheiten entgegen zu wirken.
Ich kann gut nachvollziehen, dass es manchmal nicht einfach ist, gerade bei kontroversen Diskussionen, passiver Zuhörer zu bleiben.

Kontroverse Meinungen gab es auf dieser Versammlung beim Thema „Grundstücksvermarktung im Reddelicher Gewerbegebiet“. Die OZ berichtete darüber und der Artikel wird sicher auch im Pressespiegel der Gemeindechronik erscheinen.
An dem Ziel, eine für die Gemeinde optimal Besiedelung unseres Gewerbegebietes zu erreichen, herrscht Konsens. Wenn nicht alle dieselben Wege zum Ziel beschreiten möchten, ist das völlig in Ordnung.
Beschlossen haben wir die Vermarktung von zwei Grundstücken im Gewerbegebiet. Ein klassischer Barverkauf mit Teilzahlungsoption und eine Verpachtung auf 50 Jahre nach den Regeln des Erbbaurechts mit Kaufoption. Beide möchten mit ihrer Familie am Firmensitz auch wohnen, sodass wir, quasi nebenher, Zuwachs bei der Einwohnerzahl bekommen.

Den Tagesordnungspunkt „Sonstiges“ nutzten die Ausschussvorsitzenden Herr Dr. Grenzdörffer (Sozialausschuss) und Herr Schultz (Bauausschuss) zu einem Bericht von der Arbeit der Ausschüsse.
Über den, mit der Aura des Geheimnisvollen umwobenen „Nicht öffentlichen Teil“ berichte ich beim nächsten Mal.

Nicht auf das nächste Mal verschieben möchte ich meinen Dank an die Firma BST aus Kröpelin und deren Mitarbeiter, dem Reddelicher Detlef Reincke. Diese haben in einer Mischung aus Selbstkostenpreis, Montagekostensponsoring und Gratisarbeit nach Feierabend eine rollstuhlgerechte Rampe für das Gemeindehaus angefertigt und montiert.

Ihr Bürgermeister
Ulf Lübs