Flächennutzungsplan und neues Gemeindehaus

Angesichts der Tragweite einiger zu fassenden Beschlüsse war es eine recht überschaubare Runde, die sich zur gestrigen Gemeindevertretersitzung versammelt hatte. Mit fünf Vertretern war die Beschlussfähigkeit gerade so gegeben. Die Leiterin des Bauamtes, Frau Rieck, war anwesend, um Sachfragen sofort und kompetent zu beantworten. Für das Protokoll opferte Frau Schneider aus dem Bauamt einen sonnigen Abend am Strand.

Die ersten sechs Tagesordnungspunkte waren Routine. Dafür ging es dann richtig zur Sache. Zu treffen war als erstes eine Grundsatzentscheidung zur Aufstellung eines Flächennutzungsplanes. Flächennutzungspläne sind nichts weniger als die Basis für jegliche Bauplanung. Im Vorfeld wurde in den Ausschüssen ein Entwurf diskutiert, mit dem die Gemeinde nun, nach einstimmiger Zustimmung, in die Verhandlungen geht. Der zweite Schritt dieses langwierigen Verfahrens ist die Beauftragung eines spezialisierten Planungsbüros. Dazu wird das Amt eine Beschlussvorlage erarbeiten.

Abgestimmt wurde auch über zwei Auftragserteilungen. Zum einen findet mit der Beauftragung einer Doberaner Dachdeckerfirma mit der Erneuerung des Daches auf dem Kita-Gebäude ein Projekt seine Realisierung, dass die Gemeinde schon seit mehreren Jahren vor sich herschob. Zum anderen wird mit der Beauftragung einer in Reddelich ansässigen Tiefbaufirma mit der Sanierung des Stichweges „Am Bäudnerbarg“ ein Versprechen eingelöst. Mitte September 2015 wurde den Anliegern auf einer Versammlung die Herstellung von „eben und trocken“ für ihre Straße binnen Jahresfrist versprochen. Ein Jahr von der Grundsatzentscheidung bis Baubeginn – kein schlechter Schnitt für ein öffentliches Bauvorhaben.

Zur Dachsanierung der Kita ist auf der letzten Bauausschusssitzung ein Einwand zum Artenschutz vorgebracht worden. Im Dach leben geschützte Tiere, für die Ausgleich zu schaffen ist. Das ist Gesetz und gilt für Kindergartendächer genauso wie für unterirdische Bahnhöfe oder neue Flughäfen. Zur GV-Sitzung lag dazu ein Gutachten und ein Lösungsangebot vor. Dies wurde einstimmig angenommen. Damit kann mit der Bauausführung begonnen werden. Das Bauamt, die Baufirma und die Kita-Leitung stehen in engem Kontakt für die Detailabsprachen zur Bauausführung. Diese erfolgt bei laufendem Betrieb und die Sicherheit der „Rohrspatzen“ hat natürlich oberste Priorität.

Eine große Bedeutung für die Zukunft der Gemeinde als lebendiges Gemeinwesen hat der Beschluss zum Gemeindehaus. Aktueller Stand der bereits seit Mitte 2014 laufenden Planungen zur Anpassung des Gemeindehauses an die heutigen Anforderungen ist die klare Empfehlung von Fachleuten zum Abriss und Neubau des Gebäudes. Das Für und Wider wurde in den Ausschüssen ausgiebig diskutiert. Eine erste, pauschale Kostenschätzung in Höhe von 350.000 € wurde dort als inakzeptabel verworfen. Einstimmig beschlossen hingegen wurde auf der gestrigen Sitzung die Beauftragung eines Doberaner Planungsbüros mit einer detaillierten Kostenrechnung auf Basis eines vorliegenden Entwurfs. In diesem sind die Minimalanforderungen seitens der Gemeinde paraphiert worden.

Unter „Sonstiges“ wurden die Gemeindevertreter informiert über die Unterzeichnung eines Überlassungsvertrages für einen Transporter vom Feuerwehrverein an die Gemeinde. Damit wurde ein Beschluss der Gemeindevertretung von September 2013 umgesetzt und die Feuerwehr bekommt einen spendenfinanzierten Mannschaftstransporter. Des weiteren sind die Förderanträge zur Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED bewilligt worden. Bis auf einen liegen die Bescheide vor und es kann mit den Leistungsausschreibungen begonnen werden.

Die nächste Sitzung der Gemeindevertretung ist am 5. September geplant.